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Weltweit sind derzeit 150 Millionen Kinder von Adipositas betroffen, und ohne weitere Maßnahmen könnte diese Zahl in den nächsten 10 Jahren auf 250 Millionen steigen.

In Deutschland wird bis 2030 ein Anstieg auf über 1,3 Millionen adipöse Kinder erwartet. Die Corona-Pandemie hat zu einem Zuwachs von Gewichtszunahmen bei Kindern geführt, betroffen sind 27 Prozent der Eltern und 9 Prozent der Kinder.

Adipositas bei Kindern und Jugendlichen

Aktuell leiden 150 Millionen Kinder in 191 Ländern an schwerem Übergewicht (Adipositas). Die internationale Adipositas-Gesellschaft „World Obesity“ geht davon aus, dass sich diese Zahl in den folgenden 10 Jahren noch weiter auf bis zu 250 Millionen verschlimmern könnte, wenn keine weiteren Maßnahmen zur Gesundheitsförderung der Kinder getroffen werden.

Für Deutschland entspricht das einem Anstieg der Adipositas Fälle bei rund 500.000 Kindern. Im Jahr 2030 sind Schätzungen zufolge dann mehr als 1,3 Mio. Kinder und Jugendliche zwischen 5-19 Jahren von starkem Übergewicht betroffen. Das veröffentlichte die Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG) zum Welt-Adipositas-Tag. Das bis 2025 angesetzte WHO-Ziel zur Senkung der Adipositasprävalenz wird laut Schätzungen nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 18% erreicht.

Übergewicht in der Kindheit erhöht das Risiko für Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes. Es gibt verschiedene Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit für Übergewicht erhöhen, wie ein niedriger sozialer Status und Übergewicht der Eltern. (KIGGS Basiserhebung: Übergewicht und Adipositas (2008))

Zunahme von Übergewicht während der Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie hat das Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen in Deutschland verändert. Die Mediennutzung ist gestiegen, die Ernährung wurde ungesünder und die allgemeine Fitness verschlechterte sich durch den Bewegungsmangel zunehmend. Jedes sechste Kind im Alter zwischen 3 und 17 Jahren hat seit Beginn der Pandemie an Gewicht zugenommen. Das entspricht einem Gewichtsanstieg von insgesamt 16 Prozent. Diese Tendenz ist besonders bei den 10-12-Jährigen und den Kindern sichtbar, die bereits vor der Pandemie übergewichtig waren. Hier nahm circa die Hälfte der Kinder an Gewicht zu. Insgesamt haben 27 Prozent der Eltern und 9 Prozent der Kinder unter 14 Jahren zwischen dem Lockdown im März 2020 und der Umfrage im September 2022 zugenommen.

Adipositas als wachsende Herausforderung für unsere Gesellschaft

Vor dem Hintergrund steigender Prävalenzzahlen und zunehmender ökonomischer Belastung für das Gesundheitssystem erhöht sich die Nachfrage nach wirksamen und effizienten Präventionsmaßnahmen für die gesamte Bevölkerung. Die Adipositas gilt derzeit als eine der größten Herausforderungen für die Public Health.

Bei Kindern zählt Übergewicht zu den häufigsten metabolischen und ernährungsbedingten Erkrankungen. Die Prävalenzzahlen sind nach Ahmad seit den letzten 30 Jahren deutlich gestiegen. Der von der WHO im Jahr 2004 veröffentliche Report zu Childhood Obesity, belegt einen kontinuierlichen Anstieg der Übergewichts- und Adipositasprävalenz bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Die Langzeit-Kohortenstudie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) untersucht die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren und kam darin zu einem Ergebnis von 15,4 % Übergewicht und 5,9 % Adipositas.

Quellen:

Deutsche Adipositas Gesellschaft (DAG): Weltadipositastag 2019: 10-Jahresprognose zum Kinderübergewicht. Aufgerufen am 28.02.2023 von adipositas-gesellschaft.de/weltadipositastag-2019-10-jahresprognose-zum-kinderuebergewicht/.

„Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“ (KiGGS-Basiserhebung 2003-2006), Robert Koch-Institut, Abteilung für Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung, Studienleitung: Dr. B.-M. Kurth

Forsa-Umfrage (2022): Wie die Corona-Pandemie das Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen verändert hat. Aufgerufen am 28.02.2023 von adipositas-gesellschaft.de/wp-content/uploads/2022/05/2022-05-31_DAG-EKFZ_forsa-Umfrage_Ergebnispraesentation_final.pdf.

Roth, Kristina (2015): Ernährungs- und bewegungsbezogenen Präventionsprojekte in Deutschland - eine systematische Analyse von Evaluationsergebnissen zu bundes- und landespolitischen Interventionen. Masterarbeit im Studiengang Ernährungswissenschaften. Justus-Liebig-Universität Gießen.

Robert-Koch Institut (o.D.): KiGGS - Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Aufgerufen am 14.01.2020 von www.kiggs-studie.de/deutsch/studie.html.